Wir sassen noch eine Weile eng aneinander gekuschelt,als sie mir in die Augen sah und mir sagte, dass sie mir vertraute, aber wieso sagte sie das? Ich wusste doch, dass sie es schon immer tat, also wieso jetzt? Aber was sie dann begann zu erzählen, liess mir- wäre ich ein Mensch - förmlich den Atem stocken. Sie erzählte mir eine Geschichte, die so unglaublich klang, dass ich nicht sicher war, was ich davon halten soll, ich hörte ihr aufmerksam zu und drückte ihre Hand dabei, denn ich sah, dass es sie eine grosse Überwindung kostete es zu erzählen. Sie erzählte von einer Frau, die im zarten Alter von 6 Jahren sexuell belästigt wurde und dann, als es ihr endlich ein wenig besser ging auch noch von einem 'Freund', der wahrscheinlich auch noch vorgab sie zu lieben, vergewaltigte. Ich sah Bella an und ich sah, dass es sie mehr als nur mitnahm und ich drückte sie fest an mich, denn sie begann leicht zu zittern. Ich konnte mir vorstellen, dass diese Freundin seelische Höllenqualen erleiden musste, denn niemand -- absolut niemand hatte das recht sich an einem wehrlosen Kind zu vergreifen und Männer, die Frauen zu etwas zwingen, dass sie nicht wollen, sind mir unbegreiflich. Ich war geschockt und noch viel mehr war ich geschockt über die Tatsache, dass ihr damals niemand half. Es war ein Kind -- ein unschuldiges Kind, dass aus Furcht geschwiegen hatte. Aber sie hatte später einen Freund, der ihr half es wenigstens ein wenig darüber hinweg zu kommen, wenn dann nicht dieser andere Mann gekommen wäre, der wieder alles zunichte machte. Ich konnte mich noch gut an die Begegnung mit diesen Typen erinnern, die Bella in Port Angeles auflauerten. Ich hörte ihre Gedanken und das waren nicht die Saubersten. Ich hatte die Chance sie davor zu bewahren, aber diese Frau hatte sie leider nicht und auch da war niemand hier , der half.Doch zum Glück lernte diese Frau einen Menschen kennen, der ihr half und der ihr zeigte das es auch anders geht, der ihr zeigte, dass sie liebenswert war und ist und es immer sein wird. Nach Aussen war sie glücklich, doch wie es im Inneren aussah, dass wusste niemand, da sie das Vertrauen in ihre Mitmenschen verloren hatte. Sie war der Ansicht, dass ihr niemand helfen konnte, aber es gab Menschen die ihr zuhören und die ihr immer zuhören werden. Diese trüben Gedanken werden wohl immer da sein, aber sie musste nicht mehr alleine leben damit, da es Menschen gibt, die für sie da sind -- so wie ich immer für meine Bella da sein werde. Sie konnte mir immer alles erzählen,da sie doch ein grosser Teil meines Lebens geworden ist. Ich werde immer für sie da sein, egal was auch passiert.Jetzt hatte sie Freunde, die für sie das sind -- eine Familie, die ihr Halt gibt, die waren für diese Frau leider nicht da, denn sie kehrten ihr den Rücken zu in einer Zeit, wo sie sie am dringensten gebraucht hätte. "Bella das waren keine Freunde, denn Freunde stehen einem bei und machen weder Vorwürfe noch kehren sie einem den Rücken -- das waren alles keine 'Freunde', aber jetzt hat sie welche und die werden sie auch so schnell nicht mehr alleine lassen -- so wie du mich und meine Familie hast -- du bist und wirst niemals mehr alleine sein -- NIE MEHR. Ich weiss das das Leben Horror sein kann, aber es hatte doch auch schöne Seiten und die will ich mit dir an meiner Seite erleben -- ich bin immer für dich da und werde es auch immer sein. Und auch deine Freundin wird es erleben dürfen, dass es sich lohnt zu leben, wenn es auch manches Mal Stolpersteine gibt, die im Weg liegen, aber auch die kann man mit Hilfe der 'WAHREN' Freunde überwinden." Ich spürte, dass sie immer noch eine innere Anspannung hatte und küsste sie sanft auf die Stirn " Ich lasse nicht zu, dass dir etwas passiert, denn ich bin hier und werde es auch bleiben-- egal was auch noch passieren wird."